Am 11. Mai erfolgte der nächste Schritt zu "Neuen Glocken für St. Peter und Paul".
Die alten Stahlglocken, 1946 angeschafft, wurden aus dem Turm geholt. Um 9:00 Uhr war der Kran auf dem Steinplatz aufgestellt und bereit. Dann schwebten die Glocken eine nach der anderen aus der Glockenstube durch das nördliche Turmfenster auf die Erde herab.
Nun stehen sie aufgereiht neben der Kirche und können bis zu endgültigen Abtransport dort besichtigt werden.
Auf Turm und Dachreiter verteilt verrichteten 7 Glocken seit 1946 ihren Dienst für St. Peter und Paul. Die 6 Glocken aus dem Turm tragen oben in einem Band den Namen des Herstellers und das Herstellungsdatum. Hersteller ist der "Bochumer Verein". Dies war ein in Bergbau und Stahlguss aktiver Montankonzern in Bochum (1854-2015). Zwar wurde das Werksgelände und umliegende Wohn- und Geschäftsviertel Ende 1944 durch alliiertes Bombardement schwer beschädigt, bekam auch zunächst nach dem Krieg eine eingeschränkte Produktionserlaubnis.(1) Hergestellt wurden die Glocken in den Jahren 1938, 1939 und 1946.
Die großen Fünf tragen mittig folgende Inschriften: "Durch Kreuz zum Licht" (Festtagsglocke), "Glaube" (Totenglocke), "Friede auf Erden!", "Hoffnung", "Liebe".
Die Sechste trägt keine Inschrift.
Die Siebte, die Antonius-Glocke aus dem Dachreiter, ist gänzlich unbeschriftet. Sie wiegt etwa 70kg und steht zurzeit in der Beichtkapelle. Sie hat morgens, mittags und abends durch ihr Läuten zum Angelus-Gebet gerufen. Ihr Angelusläuten begann mit einer Schlagfolge aus drei Pulsen à drei Schlägen, die jeweils durch eine Pause getrennt werden. Daran schließt sich ein mehrminütiges Nach- oder Ausläuten an. Ein musikalischer Driburger hat es gezählt: Das Angelusläuten von St. Peter und Paul bestand aus 273 Glockenschlägen.